An der jüdischen Identität scheitern andere, die ihr näher stehen, gut ausgebildet sind und widmen sich ihr systematisch und länger. In meiner Jugend waren für mich Juden literarische Figurchen aus dem Braven Soldaten Schwejk. Erst die eifrige Agitation einer Kommilitonin während des Sechs-Tage-Krieges enthüllte mir, dass es sie tatsächlich gibt, und begeisterte uns alle, wie der kluge jüdische David den dummköpfigen arabischen Goliath besiegte. Ich erinnere mich bis heute noch an etliche Witze von Kohn und Achmed. Und auch zur Schadensfreude - das Regime stand auf der Seite des Goliaths. Und zur Inspiration – die Kibbuzim waren Beweis der Funktionsfähigkeit von Kommunen. Erst mit der Zeit entdeckte ich, dass es viel mehr Juden in meiner Nähe gibt. Und unter Freunden.

Identität

Ich habe keine Ahnung, wie Juden ihre Identität in den USA, Rußland, Iran, Afrika, China wahrnehmen. Ich kann höchstens ein paar persönliche Eindrücke über ein paar mitteleuropäische Aschkenasim und ein paar Beobachtungen aus dem Interesse an Identitäten als solchen anbieten.

Die verbreitete Meinung ist, dass Juden Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs sind. Doch das sind wir alle. Dreitausend Jahre zurück, sagen wir 120 Generationen, das sind 2120 Vorfahren, eine fast vierzigstellige Nummer. Die Anzahl der Sterne in allen Galaxien des Universums kommt mit 25 Stellen aus. Die gemeinsamen Vorfahren aller heute lebenden Menschen existierten nach Joseph Changs Berechnungen noch um 1200 n. Chr. Wir alle sind vielfache Nachkommen Abrahams, Ismaels, Isaaks, Jakobs, Muhammads, Konfuzius, Dschingis Khans und Karls des Großen.

Auch die halachische Reduktion überzeugt nicht. Neben den Mutterseitigen anerkennt sie auch die Proseliten als Juden - Gojim, die nach einem strengen Ritual zum orthodoxen Judentum konvertierten. Man stellt sich vielleicht ein paar Typen vor, die sich im Meer der reinblütigen matrilinearen Juden vollständig auflösen. Die Realität ist das Gegenteil. Nicht nur die Chasaren, Sephardim und Aschkenasim, alle Juden sind halachische Proselyten. Die Thora führt Stammbäume nach der Vaterlinie. Die Mütter werden selten erwähnt, zum Beispiel, wenn sie von heidnischen Priestergeschlechtern stammen, wie die Frauen von Joseph oder Moses. Das Judentum der Könige Saul und David kann weder durch Mutter noch durch Konversion bewiesen werden, das Rückkehrgesetz würde für sie nicht gelten. Und schließlich zählt der Herr ausdrücklich auch die Sklaven zu dem auserwählten Volk (Gen 17,12-13). Die schroffen Versuche, Juden als eigenständige menschliche Rasse auszuweisen, wären unterhaltsam, wenn sie keine dunklen Reminiszenzen hervorrufen würden.

Doch ist die Überzeugung über eine exklusive biologische Verwandtschaft die fundamentale Säule der jüdischen Identität. Soweit ich beurteilen kann, auch bei denjenigen, die sie nach Außen und für sich selbst anders darstellen. Was hast du mit Einstein gemeinsam, fragte ich eine Freundin, die sie durch Zugehörigkeit zum intellektuellen Umfeld amerikanischer Universitäten erklärt. Die Vorfahren, antwortete sie. Ein Freund erklärt seine Identität ausschließlich durch Zugehörigkeit zu einer kulturellen Tradition. Aber du mußt auch etwas jüdisches Blut haben, kommentierte er irgendein mein Argument. Wer weiß, was mit dir los ist, schrieb mir ein anderer, du querulierst echt jüdisch. Nun, ich muß wohl einige jüdische Vorfahren haben, wie jeder andere auch. Ich weiß von ihnen nicht, ich suche nicht einmal nach meinen römischen, keltischen, germanischen, Wikinger-, Roma-, mongolischen, Neandertalervorfahren.

Die Identität der biologischen Verwandtschaft bestätigt Thora durch ihre Auserwähltheit durch Jehova. Ich war überrascht, als mir ein paar Anwesende versicherten, dass dies tatsächlich der Fall ist. Von einigen wußte ich nicht einmal, dass sie jüdisch wären, und von niemandem von ihnen, dass er Gläubiger ist. Ich würde sagen, dass von aller Frömmigkeit lediglich diese eine mystische Überzeugung der eigenen Zugehörigkeit zu einem auserwählten Volk übrig geblieben ist. Das bedeutet aber keine Vorteile, versicherten sie mir sofort, im Gegenteil, es ist eine Last der Verantwortung. Wer sie ihnen auferlegt hat, weiß ich nicht, Jahwe legt seinen Auserwählten grenzenlosen Gehorsam auf und verspricht ihnen dafür Reichtum und Macht. In der Thora habe ich das Wort Verantwortung nicht bemerkt. Ein orthodoxer Freund erklärte mir es auf seine Weise. Das auserwählt zu werden ist nur und allein eine größere Verantwortung, und jeder kann der Auserwählte werden, wer er die Verantwortung für die Welt fühlt, die unerträglich ist. Was hast du gegen die Auserwähltheit? fragte er. Masturbationsfantasie, antwortete ich. Es hat ihn beleidigt, obwohl er sonst ein leidenschaftlicher Verfechter politischer Unkorrektheit ist. Na ja, wie zu wem.

Die Zugehörigkeit zu der auserwählten Verwandtschaft bildet eine feste Trennlinie zwischen uns und ihnen. Ich erzählte einer Freundin von den gnostischen Theorien, die Jesus als einen Propheten aus dem hinduistischen Osten darstellen. Also das nicht, empörte sie sich heftig, den werdet ihr uns nicht wegnehmen. Ihr. Nicht sie. Allernächste Familienfreundin, einschließlich Ehepartner und Verwandte, nach einem halben Jahrhundert bin ich immer noch einer der anderen, die uns - latent oder wirklich - bedrohen.

Gehen wir lieber weg, es wird sich irgendwann gegen die Juden wenden, wurde ich von einem Freund bei einer damaligen Demonstration überrascht; ich hatte keine Ahnung, dass er Jude sei. Ein anhaltendes Gefühl von Angst und latenter Bedrohung ist ein weiterer Teil der aschkenasischen Identität. Ich bezweifle, dass es die Mizrachim teilen, die seit Jahrhunderten und Jahrtausenden ohne größere Probleme in der arabischen und muslimischen Welt lebten, oder die amerikanischen Juden in einem Umfeld des Respekts, ja der Bewunderung und Hingabe der amerikanischen Evangelikale. Abgesehen von den Mythen über die ägyptische Sklaverei, babylonische Gefangenschaft oder den blutig unterdrückten antirömischen Aufständen, sind antijüdische Pogrome bis zum Holocaust ein Phänomen allein des christlichen Europas. Inzwischen hat das Verhalten Israels, die Behandlung der palästinensischen Bevölkerung, die antiislamische Hetzpropaganda sowie die Aggressionen gegen die Nachbarländer auch in den ursprünglich toleranten arabischen und muslimischen Ländern Widerstand hervorgerufen. Einige Aschkenasim versuchen es, ihn in die Erzählung über den ewigen Antisemitismus aufzunehmen, indem sie das Judentum als das ewige Opfer eines uralten mystischen Hasses darstellen.

In Europa ist jedoch dieses Gefühl durch jahrhundertealte wie auch relativ junge Erfahrungen selbst ohne Mystik begründet. Das totalitäre Muster des einzigen Gottes und der einzigen Wahrheit, ebenfalls jüdischen Ursprungs, um das sich das mittelalterliche Europa verband, hat mit dem Anderssein bis heute fundamentale Probleme. Das Heilige Römische Reich, der Vorläufer der EU, entsteht durch gewaltsame Christianisierung und Abschlachten von Heiden, setzt fort mit den Morden an Ketzern und Hexen, Kreuzzügen, die Hälfte der mitteleuropäischen Bevölkerung fällt Kriegen zwischen christlichen Kirchen zum Opfer, Europäer rotten die amerikanischen Ureinwohner beinahe aus, unterwerfen und zerstören fast alle Kulturen der Welt, entfalten Kriege, in denen Menschen zu Zehnmillionen sterben. Aus der blutigen Geschichte Europas nur die Gewalt gegen die Juden herauszureißen, und gleichzeitig von der parallelen gegen Roma zu schweigen, die keinen Schutz der Mächtigen genossen, keinen Besitz hatten, keinen Platz zum Zurückziehen, denen niemand eine nationale Heimat gewährte und die keine Entschädigungszahlungen erhielten? Nein, die Juden sind das kleinere Problem. Das größere sind wir.

Dennoch bleibt der von Jehova auserwählte Eisenzeit-Hirtenstamm, der von Verachtung, Spott und Hass anderer verfolgt wird, dessen physisches Überleben allein von seiner Klugheit, seinem Mut und seiner Geschicklichkeit abhängt, das Fundament der jüdischen - oder zumindest aschkenasischen - Identität bis zum heutigen Tag. Die Menschen mögen uns nicht, erklären Eltern den Kindern, weil Gott uns zu seinem Volk auserwählt hat. Die Rollen sind klar, Kinder verstehen, irgendwie werden sie es aufarbeiten. Du meine kleine Stinkjüdin, beschwichtigte eine Freundin in der Kindheit ihre Mutter.

Besonders in der Nachkriegszeit gaben es viele auf und zogen es vor, die jüdische Herkunft vor Kindern nicht zu erwähnen. Manche wurden jedoch von der Umgebung unsanft unterrichtet und dann bestand Erklärungsbedarf. In den 1960er Jahren in Prag war das Judentum in Mode, selbst bei solchen, die damit nichts zu tun hatten. Die Prager liberale jüdische Gemeinde akzeptierte sie, doch einige wurden unangenehm überrascht, als sie nach ihrer Auswanderung bei den hiesigen jüdischen Gemeinden Unterstützung suchten. Hitlers Nürnberger Gesetze trugen zur Festigung der jüdischen Identität wesentlich bei. Sie untersuchen keine Gefühle, sie bestimmen sie hart, biologisch, halachisch und tödlich. Viele stellten erst fest, dass sie eigentlich Juden wären, als sie die rassische Herkunft nachweisen mußten. Einen Juden, der vergißt, dass er Jude ist, erinnern die Anderen daran, reflektiert es drohend eine jüdische Weisheit. Oder sie erinnern ihn nicht. Freunde - Geschwister - haben ihre Herkunft erst nach dem Tod ihrer Eltern selbst entdeckt und von den allen, die niemand erinnert hat, wissen wir natürlich nicht.

Neben der Mythen der biologischen Verwandtschaft und der göttlichen Auserwähltheit - oder als ihre Folge – wird jedoch der Zusammenhalt der jüdischen Gemeinden durch die völlig pragmatischen Muster der Stammessolidarität und der gegenseitigen Hilfe innegehalten. Sichtbare Einrichtungen sind die jüdischen Gemeinden, die nicht nur Kontakte und Koordination vermitteln, sondern auch soziale, materielle, professionelle, ideologische und gegebenenfalls mediale Hilfe leisten. Ohne umfassende Hilfsbereitschaft wäre der Staat Israel nicht zu bilden und zu halten. Diese Muster dringen die Gemeinschaft bis zu der Ebene familiärer Beziehungen durch, die im Maß an Verständnis, gegenseitigem Respekt, Liebe und Zärtlichkeit die Standards ihrer Umgebung deutlich übertreffen.

Der historische Beitrag der Juden zur Verbreitung von Ideen des Humanismus und der Toleranz, zur Verfassung der Menschenrechte, zur Entstehung von Selbsthilfeinstitutionen, zu Solidaritäts- und Wohltätigkeitseinrichtungen, zu Gewerkschaften, zur liberalen Presse, zum allgemeinen Wahlrecht, zu Links- und Arbeiterparteien sowie zu sozialen Revolutionen kann von diesen Solidaritätsmustern abgeleitet werden. Wenn es das ist, was Freunde unter Verantwortung meinen, verstehe ich es, doch sehe ich keinen notwendigen Zusammenhang mit Thora, Jehova und Auserwähltheit.

Ein ergiebiges Indiz der jüdischen Auserwähltheit ist jedoch die unübersehbare Tatsache, dass Juden in jeder Aufzählung bedeutender Persönlichkeiten souverän dominieren - von Eigentum, Politik, Wissenschaft und Kunst bis hin zur organisierten Kriminalität. Falls wir auf die Mystik des Gotteswillens und der jüdischen Gene verzichten wollen, bleiben als einzige intellektuell nachvollziehbare Erklärung die kulturellen Faktoren. Und ein düsterer Seufzer, dass diese übertragbar sein dürften ...

Ich denke, dass die Auserwähltheit doch ein wesentlicher Faktor ist. Nicht vielleicht durch die Allmacht Jehovas, sondern auf der Ebene der individuellen Psychologie. Es übt in der Familie und in der nahen Umgebung den Erwartungsdruck aus, dass der Einzelne in seinem Tätigkeitsbereich Überdurchschnittliches erreicht. Gleichzeitig zieht er ihn an, indem es ihm Selbstvertrauen verleiht, Unterstützung verspricht, Ambitionen zum Aufstieg ermutigt und dabei versichert, dass er es schafft, ist er doch einer der Auserwählten, so viele Unsere haben es ebenfalls geschafft... Der Zug wird auch durch die Wahrnehmung der Grenzen zwischen uns und ihnen verstärkt und durch das ambivalente Bedürfnis, diese zu überwinden, auch einer von ihnen zu sein, ihre Anerkennung zu erlangen, mit ihnen zu wetteifern und zu gewinnen, sieht doch, wie gut ich in dem bin, was ihr wertschätzt. Beizutragen, Nützlichkeit und Unersetzbarkeit zu zeigen, damit sich die Dinge nicht wieder gegen uns wenden.

Ein weiterer Faktor ist die Kontinuität des kulturellen Umfelds. Der Zweieinhalbtausend Jahre alte Text und die kontinuierlich gesammelten geschichtlichen Erfahrungen haben einen tieferen Einfluß auf das Volk des Buches als nur die Selbstverständlichkeit der Alphabetisierung. Mit Jehova kann man verhandeln, er ist für Argumente offen. Seine Anweisungen sind vage, sie müssen gedacht und diskutiert werden. Es ist notwendig, Schutztechniken anzuwenden um zu verhindern, dass sich die Gojim wieder gegen uns wenden. Der Talmud und andere Bücher enthalten viele Erfahrung und Weisheit. Fast alle jüdischen Freunde haben umfangreiche Bibliotheken. Wenn die Freundin das Jüdische indirekt mit dem Intellektuellen identifiziert, ist dies zweifellos eine arrogante Übertreibung, doch dass zumindest das aschkenasische Umfeld für die intellektuelle Entwicklung äußerst günstig ist, steht außer Frage.

Kohäsion und Solidarität bringen jedoch auch ganz praktische komparative Vorteile in Form niedriger Transaktionskosten. Ein anschauliches Beispiel ist der Ausbau des sephardischen Handelsnetzes im 17. Jahrhundert. Verzweigte Beziehungen, Freundschaften und persönliche Bekanntschaften konnten den Mangel an Bankinfrastruktur mehr als ausgleichen. Sephardische Händler könnten sich auch ohne Bankgarantien und Akkreditive auf das bloße Wort des Partners auf der gegenüberliegenden Seite des Ozeans verlassen, sowie darauf, dass im Falle von Unregelmäßigkeiten ihn seine eigene Gemeinde entsprechend ordnen würde. Niemand sonst konnte mithalten, so dass das Zuckerrohr-, Seiden-, Tabak- und Diamantengeschäft fest in jüdischer Hand blieb. Es gibt darin nichts spezifisch Jüdisches, die Vorteile der Solidarität gelten in jeder Gemeinschaft. Spezifisch jüdisch sind ihre Tiefe, Breite und Kontinuität.

Der Nepotismus, der die Unseren bevorzugt, ist auch kein spezifisch jüdisches Phänomen. Der Widerspruch zwischen der auf allgemein gültigen Normen beruhenden Ethik des kategorischen Imperativs Kants und dem Bedürfnis nach Identität, Zugehörigkeit und Loyalität zu einer bestimmten Gemeinschaft ist auf allen Ebenen menschlicher Aggregation ein Problem. Aufgrund ihrer Verzweigung, ihres Gewichts und ihrer Exklusivität hat es jedoch in der jüdischen Gemeinde eine besondere Reichweite. Jüdische Gemeinden haben ein natürliches Interesse daran, dass ihre Mitglieder herausragen, eine bedeutende Geltung erreichen und wichtige Positionen bekleiden. Ihr Mitglied erhält zu Hause sowie überall auf der Welt Rundum-Hilfe, nirgendwo ist er ein völliger Fremder.

In einzelnen beruflichen, amtlichen, akademischen, künstlerischen Berufen bedeutet dies einfach bessere Mobilität und bessere Karrierechancen. In den demokratischen Institutionen, Politik, Journalismus, Kultur, Bildung führen jedoch koordinierte Anstrengungen, unterstützt finanziell, durch Propaganda und Macht, zur Förderung bestimmter Meinungen, Einstellungen und Interessen sowie zur Unterdrückung anderer. Was die jüdische Gemeinde als ihren Erfolg ansieht, wirft in der Nachbarschaft Bedenken auf: Eine Minderheit, die auf ostentativer Weise ihre Unterschiedlichkeit an den Tag legt, gewinnt einen Einfluß, der ihrem proportionalen Anteil nicht entspricht. Selbst abgesehen von den Mythen über Christi Mörder, rituelle Morde oder Brunnenvergiftungen, die Disproportionalität zwischen der Größe und dem Einfluß jüdischer Gemeinden stellt eine grundsätzliche Klippe für die Wahrnehmung durch die Mehrheitsgesellschaft. Es bedarf keiner obskuren Mythologie des Antisemitismus um zu verstehen, dass solche latente Spannungen in Krisen-, Schock- und Bedrohungssituationen leicht zu offener Aggression führen können.

Mein Fazit ist, dass Menschen aller Arten, von unterschiedlicher Ethnien, Sprachen und Kulturen, zwei reale und zwei mythologische Faktoren unter die gemeinsame Identität des Judentums miteinander verbinden. In allen jüdischen Kulturen ist die von der Thora und dem Talmud vorgegebene jüdische Religion zweifellos die fundamentale Quelle der Identität. Für säkulare Aschkenasim ist die Identität des Opfers eines gemeinsamen Feindes - des Antisemitismus - die Hauptquelle der jüdischen Nationalität. Die beiden Gruppen verbinden dann die Mythen der exklusiven Rassenverwandtschaft sowie ihrer Auserwähltheit.

Mit dem Zionismus und dem Aufkommen Israels wird das Identitätsdilemma von Religion, Nation oder Rasse durch die Beziehung zu dem jüdischen Staat noch komplizierter. Juden, Zionisten und israelische Staatsbürger sind drei unterschiedliche Identitäten, die sich nur teilweise überlappen, ganz zu schweigen von den Unterschieden zwischen den jüdischen Nationalitäten selbst. Und um es nicht zu einfach zu machen, die israelische Politik wird weitgehend von den jüdisch- und christlich-zionistischen Eliten in den USA bestimmt.

Die Entstehung des Staates Israel markiert nicht nur einen Schicksalsbruch mit der jüdischen Geschichte, sondern auch eine völlig neue geopolitische Situation. Bildete die jüdische Diaspora in der Vergangenheit noch einen einflußreichen Teil der autochthonen Volksgemeinschaft, mit der Entstehung des jüdischen Staates und seinem Hasbaraanspruch, der Aufgabe, israelische Interessen in ihren Heimatländern zu vertreten, werden sie latent zu Agenturen einer fremden Macht. Die Kommilitonin konnte uns während des Sechs-Tage-Krieges leicht für israelische Positionen gewinnen. Es gab kein Gegengewicht in Form einer arabischen Diaspora.

Die lähmende Kraft, Ambivalenz und Schicksalhaftigkeit der Entwicklung verunsichern und bieten keinen genügenden Abstand und Zeitraum für eine tiefere Reflexion und Identitätsorientierung. Das müssen die dort wissen, das kann ich von hier aus nicht beurteilen, erklärte mir ein Freund vor Jahren. Heute vermeide ich das Thema Israel in meinen Gesprächen mit jüdischen Freunden, im gegenseitigen Einverständnis, wie ich meine.

Über Völker regieren

Wir regieren Amerika und die Amerikaner wissen es, versicherte Ariel Sharon den Simon Peres im Jahr 2001. Juden regieren die Welt, sagt Abraham Foxman, langjähriger Direktor der Anti-Defamation League (ADL), der US-amerikanischen Organisation zur Bekämpfung des Antisemitismus, in der Filmdokumentation Diffamierung. Gojim wurden nur geboren, um uns zu dienen, predigte 2010 Ovadja Josef, der sephardische Hauptrabbi Israels und geistlicher Führer der Schas-Partei, die in den meisten israelischen Regierungen vertreten ist. Gefälscht oder nicht gefälscht, die Protokolle der Weisen von Zion scheinen heute mehr Anhänger zu haben als je zuvor.

Auch die Psychopathie, das pathologische Bedürfnis, andere zu beherrschen und Macht über sie auszuüben, ist freilich kein jüdisches Phänomen. Dennoch wecken die internationale wie auch die innere Politik in den letzten zwanzig Jahren den Eindruck, dass sie einen neuen Grundplan darstellt und Israel im Mittelpunkt steht. Es nimmt unter den Themen, die Europa heute polarisieren, eine Sonderstellung ein. Das manifestiert sich nicht in dem üblichen 50:50 Verhältnis, sondern in Form eines von unten wachsenden und von oben unterdrückten Unwille. Die nächste historische Parallele bietet sich in der Spätzeit der kommunistischen Regime an, als die Staatsmacht noch totalitäre Kontrolle über die Medien übte und abweichende Ansichten bis zur Kriminalisierung unterdrückte, doch die Bewegung in der Gesellschaft bereits stillschweigend aber unweigerlich auf ihr Ende zusteuerte.

Das Problem ist, dass im letzteren Fall die Dissidentenkreise und -Bewegungen in Richtung Demokratie steuerten, was mehr als ungewiß ist, sollte das Verhältnis zu Israel mal umkehren. Dazu gibt sich Israel für den Vertreter aller Juden aus und viele glauben es ihm. Auch die undifferenzierten medialen Darstellung der Juden als eines homogenen Körpers trägt dazu bei und vor allem die fehlende - oder unterdrückte - sachliche öffentliche Diskussion. Die Folgen einer solchen Umkehr könnten so wieder viele Menschen anhand des Rassenschlüssels kollektiv treffen - was bereits sporadisch vorkommt. Die Vorstellung, dass die Umkehr den historischen Vorbildern folgen würde, ist erschreckend für alle Seiten ohne Unterschied.

Herzls Darstellung der Juden als einer gleichberechtigten Nation und ihres säkularen Staats entspricht dem Zeitgeist der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, dem Aufstieg des Nationalismus und der sozialistischen Bewegung. In der aschkenasischen Diaspora bedeutet dies einen grundlegenden Bruch, ein neues Konzept, das sich von der orthodoxen Isolation, der Assimilation der Aufklärung sowie der kapitalistischen Gier wesentlich unterscheidet: der Aufbau des Landes durch harte, ehrliche Arbeit.

Die argentinische und später die ugandische Alternative werden rasch zugunsten der Rückkehr in das Verheißene Land abgelehnt, das erste Zugeständnis des säkularen Projekts an die religiöse Mythologie. Dennoch bleibt das Land ohne Menschen für Menschen ohne Land ein Rekrutierungsslogan, zumindest bis die aschkenasischen Kolonisten mit der Realität der autochthonen muslimischen, christlichen und jüdischen Bevölkerung Palästinas konfrontiert werden. Gegen immer weitere Wellen linker Revolutionäre, entschlossener, eine neue klassenlose Gesellschaft aufzubauen, orthodoxer Gläubiger, entschlossener, den versprochenen Eretz Jisrael zurück zu erobern, verzweifelter Flüchtlinge, ein vor den Pogromen sicheres Hafen suchend, Wellen, die durch Machtabsprachen, Besatzungsverwaltung, Medienpropaganda, Kapital und moderne Waffen gestützt werden, haben die Einheimischen freilich keine Chancen.

Einen Modus vivendi zwischen diesen beiden diametral unterschiedlichen Welten zu finden, wäre heute noch eine unlösbare Aufgabe, geschweige denn im Geiste des Kampfes zwischen Arten, Klassen, Nationen und Rassen. Das Programm ist nicht Koexistenz, sondern Conquista. Dass das Land, auf dem sie leben, von den Einheimischen nicht freiwillig freigegeben wird, dass der Lebensraum gewaltsam zu erobern ist, war doch im Voraus klar und der weitere Verlauf vorhersehbar. Es werden sich die Stärkeren, Fortschrittlicheren, Moderneren durchsetzen, und das alles sind die Zionisten. Bei der Rekrutierung von Einwanderern und dem Aufbau von Jischuw nehmen sie Rücksicht weder auf die einheimischen Christen noch Juden, doch am Wenigsten auf die rückständigen schmutzigen Araber. Mit europäischer Arroganz nehmen sie diese als bloße billige Arbeitskräfte war, als temporäre Landbesitzer, die zu enteignen sind, als Hindernisse für die Kolonisierung, die mit Waffen zu beseitigen sind, um Israel Araberfrei zu machen. Die Westbank wurde von Arabern okkupiert, die sich seit 1967 "Palästinenser" nennen, erklärt die jüdische Wikipedia und Israel entfernt alle Hinweise auf ihre Vertreibungen aus den Archiven.

Das zionistische Projekt basiert von Anfang an auf denselben europäischen Paradigmen des frühen 20. Jahrhunderts wie der Kolonialismus, der Imperialismus und der Nationalsozialismus. In Europa hat dieser Gedankengut nach den Katastrophen der beiden Weltkriege nachgelassen. Die schrecklichen Erfahrungen, die dem zionistischen Projekt sowie den USA bislang noch fehlen, haben jahrhundertealte Feinde dazu gebracht, Formen des Zusammenlebens und der Gegenseitigkeit zu finden. Aus der Perspektive der europäischen Geschichte ist es kaum zu verstehen, wie eine Gemeinschaft, die für ihre geistige Überlegenheit wirbt, in einen dumpfen Machtrausch zurückfallen und nicht erkennen kann, dass jede Übermacht der Stärke nur ein vorübergehender Zustand ist. Der Rückgang des kultivierten humanistischen Deutschlands in den 1930er Jahren, einschließlich seines Ausgangs, könnte eine ausreichende Mahnung liefern, es sei denn, die historische Wahrnehmung beschränkt sich auf die Aufzählung des Gelittenen.

Jischuw ist ein Kampf irregulärer Gruppen von Kolonisten um regionale Dominanz. Die Erklärung des Staates verändert die Situation grundlegend. Der neue Staat muß sich formell definieren, konstituieren, eine verbindliche Rechtsordnung schaffen, Beziehungen zu anderen als Subjekt aufnehmen und sich dem Völkerrecht unterordnen. Israel erfüllt diese Erwartungen nur teilweise.

Zuerst gibt es keine Staatsgrenzen. Die Grenzen der Resolution 181 der Generalversammlung der UNO wurden aus der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel gestrichen. Während des Ersten israelisch-arabischen Krieges von 1948 besetzte Israel 60% des für den palästinensischen Staat bestimmten Territoriums. Während des Sechs-Tage-Krieges 1967 besetzte es weitere Gebiete Palästinas und der Nachbarstaaten. Seit 1977 stellt der Ausbau israelischer Siedlungen eine weitere faktische Annexion besetzter Gebiete dar. Israels Unwillen, sich an Grenzen zu binden, kann als Absicht verstanden werden, sich die Tür zu dem ultimativen Eretz Jisrael, dem ganzen Israel nach den Vorstellungen der israelischen Rechtsextremisten, die die gegenwärtige israelische Politik kontrollieren, nicht zu verschließen. Pläne wie der Yinons, Sauberer Schnitt, Umzeichnung des Nahen Ostens oder der Destabilisierung von sieben Ländern in fünf Jahren zeigen, dass Israels Interessen an den gegenwärtigen Grenzen noch lange nicht halten.

Ein weiteres Problem ist die Umwandlung nationalistischer Kolonisten zu einem Staatsvolk, die Schöpfung einer jüdischen Nation. Die Erklärung des Staates aller Juden ist eine Reprise des Staates aller Deutschen. Sie beansprucht Staatsbürger anderer Länder für sich, während sie ihre eigenen ausschließt. Das Reich löste es durch Annexion, Israel durch das Rückkehrgesetz. Schon der Name ist ein weiteres Zugeständnis an die religiöse Mythologie.

In der Tat gibt es mit der Ankunft von Juden aus muslimischer Länder keine andere Wahl – schließlich ist die jüdische Religion das einzige, was Menschen fremder Kulturen, Sprachen und historischer Erfahrungen, der Aschkenasim, Sephardim, Mizrachim und aller anderer Nationalitäten, miteinander verbindet. Rabbiner sind die einzige Autorität, der die heikle Entscheidung anvertraut werden kann, wer ein Jude ist, wer Bürger eines säkularen Staates werden darf und wer nicht.

Die identitäre Unabdingbarkeit der Religion wird von Haredim unterstrichen, staatlich unterstützten ultraorthodoxen Sekten deren Aufgabe ist, gemeinsame Traditionen aufrechtzuerhalten und für das Volk Israels zu beten. In Armut lebende Mitglieder widmen sich ausschließlich dem Studium der Thora, dem Erlassen immer weiterer religiöser Vorschriften und Verbote sowie der Zeugung von Kindern. Sie sind von den Zivilpflichten befreit, einschließlich vom Militärdienst. Seit 1977 waren ihre Parteien an allen Regierungen beteiligt und ihre Zahl sowie ihr Einfluß nahmen stetig zu. Sie prägen maßgeblich und oft auch gewaltsam das staatliche und zivile Leben in einem ähnlichen Geiste wie die fundamentalistisch-islamische Länder und verleihen dem Staat die religiöse Legitimität des alttestamentlichen Verheißenen Landes.

Die weltliche Legitimität verleihen ihm im Anschluß an Theodor Herzl, der die Juden aus der aschkenasischen Sicht als die Nation der Opfern antisemitischer Angriffe - Mizrachim und amerikanische Juden ignorierend – definierte, forsche Hinweise an das wertvollste Erbe, den Holocaust.

In der Geschichte finden wir kaum ein zweites Beispiel eines ähnlich zynischen politischen und wirtschaftlichen Mißbrauch des menschlichen Leidens. Eine Parallele könnte vielleicht die Beraubung und Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei nach dem Krieg sein, ebenfalls durch das Martyrium der Okkupation gerechtfertigt. Die Verwertung des Holocausts beginnt jedoch nicht unmittelbar nach dem Krieg. Während des Krieges und Jahrzehnte danach war er für die israelischen und amerikanisch-jüdischen Organisationen kein Thema. Zu dem wird er erst, als Israel die Atombombe entwickelt und im Juni 1967 Ägypten überfällt. Die Demonstration der Macht, die viele Länder, angeführt von Frankreich, zwang, seine Unterstützung einzustellen, erweckte den Respekt und das Interesse der USA. Israel wird plötzlich zu ihrem wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten. Amerikanisch-jüdische Organisationen, die sich bislang vom Zionismus und von Israel distanzierten, drehen nun 180 Grad um. Israel, seine Verteidigung sowie die Entschädigung der Holocaustopfer werden zu wichtigen Trümpfen in dem Wetteifern um den Einfluß und um die Macht - nicht nur im Nahen Osten, sondern vor allem in den USA und dem Westen.

Der Holocaust hat sich bereits in dem Prozeß gegen Adolf Eichmann 1961 bewährt. Mit der Erklärung Israels als des universellen Erben der jüdischen Opfer sowie mit seiner neuen Interpretation wird er nun sowohl zur wirksamen Waffe als auch zur Goldmine: Der Holocaust ist historisch exzeptionell. Jeder Vergleich mit einem anderen Leiden ist unzulässig, das Leiden des einzigartigen Volkes ist einzigartig. Das Leiden der Indianer, Hereros, Armenier, Polen, Ukrainer, Russen, Zigeuner, Kambodschaner, Tutsi, Palästinenser, wie bedauerlich auch immer, ist im Vergleich mit dem Leid des auserwählten Volkes von untergeordneter Bedeutung. Der angeborene Antisemitismus der Gojim sucht immer nach neuen und neuen Möglichkeiten, Juden zu töten. Ein neuer Holocausts ist mit allen Mitteln zu verhindern. Mit dieser Legitimation fühlt sich Israel an keine diplomatische, internationale, moralische oder menschliche Normen gebunden sowie anderen Ländern und der internationalen Gemeinschaft nicht verpflichtet.

Die Zahl der dem Holocaust gewidmeten Bücher, Filme, Serien, Dokumentationen, Konferenzen, Universitätsinstitute, Bildungskurse, Lehrmittel und Werbematerialien ist seit den 1970er Jahren exponentiell gestiegen. Es entsteht eine ganze Holocaust-Theologie und selbst Länder, die damit nie etwas zu tun hatten, werden gezwungen, ihre Tempel zu errichten. Die USA haben kein Denkmal des Völkermordes an den Indianern, doch an die hundert Holocaust-Denkmäler, die den Einfluß und die Macht der zionistischen Lobby auf spektakuläre Weise demonstrieren. Der Große Vaterländische Krieg mit 25 Millionen Toten verzeichnete in der UdSSR und den ehemaligen kommunistischen Diktaturen beim Weiten keine vergleichbare Popularität.

Das einfachste Ziel ist freilich Deutschland, das sich als Täter nicht weigern kann. 1952 zögerte Israel noch, trotz Proteste und Demonstrationen die Wiedergutmachungen in der Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden USD zu heutigen Preisen) zu akzeptieren und Deutschland dadurch eine moralische Absolution zu erteilen. Man dürfte erwarten, dass mit der Zeit die Zahl der Überlebenden abnimmt, doch das Gegenteil ist der Fall. Die Konferenz für jüdische materielle Forderungen gegen Deutschland (JCC) erweitert den Kreis und die Zahl der Holocaust-Überlebenden jährlich und erhöht ihre Forderungen entsprechend. Bis 1976 hatte ihr Deutschland 18 Milliarden USD als Wiedergutmachung gezahlt, im Jahr 2012 sind es bereits 89 Milliarden. 1992 zahlte Deutschland 320 Millionen USD Entschädigung an die polnischen Opfer und bis heute keinen Cent an die Namibischen.

Die Holocaust-Opfer selbst werden jedoch, wenn überhaupt, sehr bescheiden entschädigt. Ein Großteil der Mittel wird für andere Zwecke verwendet, wie für jüdische Gemeinden und die Holocaust-Museen, andere fließen an verschiedene einflußreiche Persönlichkeiten, ein erheblicher Teil wird durch die JCC-Verwaltung und die hohen Gehälter ihrer Geschäftsführung verbraucht, weitere Mittel werden gestohlen und der frühere Direktor wurde wegen Veruntreuung verurteilt.

Mit zunehmendem Einfluß und Selbstvertrauen suchte sich die Lobby 1995 die neutrale Schweiz als weiteres solventes Objekt aus. Der Jüdische Weltkongress (WJC) startete eine Kampagne gegen Schweizer Banken wegen des Raubes vom Bankkonten und des Goldes der Holocaust-Opfer. An vergleichbaren Vermögenswerten bei den US-Banken zeigte er kein Interesse, statt dessen organisierte er in mehreren US-Bundesstaaten Sammelklagen von Überlebenden und deren Erben gegen Schweizer Banken. Sie wurden durch nicht wählerische internationale Diffamierungskampagnen, durch Androhung des Boykotts und des Entzugs von Banklizenzen, Sanktionen durch den Entzug von Einlagen der US-amerikanischen Pensionsfonds und den beispiellosen Druck der US-Regierung, darunter des Präsidenten Bill Clinton persönlich sowie des Senators Al D'Amato, verstärkt. Ich will drei Milliarden Dollar oder mehr, laß WJC-Vorsitzender Edgar Bronfman von den ursprünglichen sieben bis zwanzig nach. Noch bevor die Kommissionen von Volcker und Bergier die Forderungen überprüften, gaben die Banken auf und gingen im August 1998 eine außergerichtliche Einigung in Höhe von 1,25 Mrd. USD ein, viel mehr als die Kommissionen später aufgefunden haben. Folglich ist in der Schweiz ein Anstieg des Antisemitismus zu verzeichnen.

Der Erfolg hat die zionistische Lobby ermutigt, systematisch nach anderen Möglichkeiten quer durch die europäische Länder zu suchen. Neben der urigen Ansprüchen wie jener der Söhne und Töchter der jüdischen Deportierten aus Frankreich gegen die Französischen Eisenbahnen haben sich vor allem in den postkommunistischen Ländern neue Horizonte eröffnet, nicht zuletzt dank des hiesigen Restitutionswahns. Die Tschechische Republik ist, vielleicht aufgrund ihrer zuverlässigen Hingabe, mit Grundstücken (hauptsächlich Synagogen, Friedhöfe und das Jüdische Museum) und 1,4 Mrd. CZK (ca. 60 Mio. USD) - einschließlich Kirchenrestitutionen - bislang relativ billig rausgekommen.

Im Jahr 2009 verabschiedeten 47 Länder die unverbindliche Erklärung von Theresienstadt zur Beseitigung von Holocaust-Ungerechtigkeiten, sprich die Richtlinien zur Rückgabe des jüdischen Eigentums, zur Rückgabe von palästinensischem oder Indianereigentum äußert sie sich nicht. Als sie jedoch 2017 insbesondere in Polen nicht die erwarteten Leistungen erbrachte, wurde die Aufsicht von der US-amerikanischen Justiz mit dem Gesetz über Gerechtigkeit für bis heute unentschädigte Überlebende (JUST) übernommen.

Vor dem Krieg lebten in Polen nach Angaben des American Holocaust Museum 3,3 Millionen Juden wovon 369.000 überlebten. Sowohl der jüdische als auch der christliche Besitz wurden von der NS-Administration beschlagnahmt, Teile Polens östlich der Curzon-Linie von der UdSSR besetzt. Umgekehrt dehnten sich die Grenzen Polands nach dem Krieg gen Westen um deutsches Schlesien, Pommern und Ostpreußen aus, 8 Millionen Deutsche verließen sie oder wurden vertrieben. An ihre Stelle kamen 1-1,5 Millionen ethnische Polen, Christen und Juden aus dem Osten. Alle mit bloßen Händen, alles Eigentum entschädigungslos enteignet. Polen ist eines der durch den Krieg am schlimmsten betroffenen Länder. Während des Aufstands im August 1944 wurde Warschau dem Erdboden gleichgemacht. Der Befreiung folgte ein Aufstand gegen die Kommunisten, die vom nicht unbedeutenden Teil der jüdischen Diaspora unterstützt wurden, und mit dessen Sieg eine weitere große Enteignungswelle der Kirchen, des Adels, der Großbauern und der Industrie.

Polen hat im Krieg nie kapituliert. Die gesamte Regierung zog ins Exil und fast eine Million Polen kämpften bis zum Ende an der Ostfront, an der Westfront und im Untergrund in der Heimatarmee. Polnische nichtjüdische Opfer werden nicht mit jüdischer Genauigkeit gezählt, Schätzungen gehen von 1,5 bis 3 Millionen aus, doch durch den Krieg verlor Polen insgesamt etwa 18 Prozent seiner Bevölkerung, insbesondere seiner Eliten. Enorme Verluste und Leiden sowie Heldentum und Widerstandskraft während des Krieges sind wesentliche Bestandteile polnischer Identität. Die Einzigartigkeit des Holocausts, dessen Hauptopfer Polen des jüdischen wie auch christlichen Glaubens, die polnischen Roma und die polnischen Eliten waren, kann hier nicht gut verstanden werden.

Um so weniger die grandiosen Restitutionsforderungen der einzigen aller vom Krieg betroffenen Gruppen. Ursprünglich jüdisches Eigentum wird auf mehrere zehn Milliarden USD geschätzt und eine Rückgabe würde die Tür für weitere Forderungen der Kirche, des Adels und der vertriebenen Deutschen öffnen. Die polnische Seite argumentiert logischerweise, dass das Vermögen von der deutschen und dann der sowjetischen, niemals aber von legitimer polnischer Verwaltung beschlagnahmt worden ist, dass nach dem römischen Recht nur natürliche und nicht juristische Personen erbberechtigt sind, dass verwaiste Vermögen in allen europäischen Ländern dem Staat verfallen sowie dass die Bevorzugung von Ansprüchen einer ethnischen Gruppe eine Rassendiskriminierung darstellen würde. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki lehnte die Rückerstattungsansprüche gegen Polen im Mai 2019 nachdrücklich ab, da eine Entschädigung der Kriegsopfer durch Polen die Umkehr der Opfer- und Täterrolle und den posthumen Sieg Hitlers bedeuten würde.

Es geht aber nicht um Argumente, sondern ums Geld. Internationale zionistische Organisationen üben mit Unterstützung der US-Regierung und des Senats auf Polen starken Druck aus. In der Reaktion haben sich Tausende an Protestdemonstrationen gegen JUST im April und Mai 2019 vor der US-Botschaft in Warschau und in New York und anderen amerikanischen Städten beteiligt, die als Manifestationen des polnischen Antisemitismus abgetan wurden. Doch aufgrund des Mangels an offener Diskussion und der medialen Gleichsetzung richtete sich ein Teil der Demonstranten nicht gegen die zionistische Lobby, sondern gegen die Juden, einschließlich historischer Ressentiments. Das feste Bündnis zwischen Polen und den USA gegen Russland wird daher auf die Probe gestellt. Die Beziehungen zu den EU-Ländern sind ebenfalls belastet. Im März 2018 deutete Polen Wiedergutmachungsansprüche gegen Deutschland in der Höhe von 850 Mrd. USD an, hat jedoch noch keine Schritte unternommen, um diese durchzusetzen.

Neben dem Holocaust sind Vorwürfe des Antisemitismus die wirksamste Waffe, die gegen Kritiker der israelischen und zionistischen Politik eingesetzt wird. Ein Ausdruck aus dem 19. Jahrhundert, der die Feindseligkeit der arischen Rasse gegenüber der semitischen, also den Hebräern, Arabern, Äthiopiern und Assyrern, zum Ausdruck bringt, hat seine rassistische Ladung beibehalten, obwohl in den Wissenschaften inzwischen die Rasse durch Sprachgruppe abgelöst wurde. Vorurteile gegen Roma, Araber, Schwarze, Muslime und Tschechen sind einfach Rassismus. Vorurteile gegen Juden bedürfen jedoch im Hinblick auf die rassische Exklusivität einer besonderen, exklusiven Bezeichnung.

Nicht nur Kritik von Israel, sondern auch Einstellungen zugunsten semitischer Palästinenser und Araber wurden als antisemitisch diffamiert, so dass es angebracht ist, zu fragen, was die Autoren unter dem Semitismus eigentlich verstehen. Falls es Rassismus, Apartheid, Raub, Mord, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, den Frieden, das internationale Recht seien, dann bin ich wohl Antisemit. Tatsächlich halte ich jedoch diese implizite Gleichsetzung zionistischer Psychopathen mit den Juden allgemein für ausdrücklich antijüdisch und beleidigend. Der inflationäre Gebrauch erzwang die Erfassung einer operativen Definition von Antisemitismus, ergänzt durch Beispiele für antijüdische, antiisraelische und antizionistische Einstellungen. Dies ist freilich ein antisemitischer Text.

In westlichen Gesellschaften hat der Begriff Antisemitismus eine Konnotation erhalten, die der mittelalterlichen Hexerei oder Häresie ähnelt, oder in jüngerer Zeit der Judenliebe oder der bürgerlichen Abweichung - stigmatisierende Androhung der Ausgrenzung, Verurteilung und Bestrafung. Für diejenigen, die die vierziger, fünfziger und siebziger Jahre erinnern, ist es nichts Neues. Doch die Renaissance unter Bedingungen, die man ungern als eine neue Form des Totalitarismus verstehen möchte, ist es verwirrend. Faktum ist, dass die demokratischen Grundprinzipien der Bürgergleichheit, der Gleichheit vor dem Gesetz, der Meinungs- und Redefreiheit und der Unzulässigkeit von Rassendiskriminierung bei den Juden enden. Der Völkermord an den Armeniern, Tutsi und sogar den Roma kann beiläufig diskutiert werden. Im Falle der Juden werden jedoch unpassende Stimmen zensiert, verstummt, durch ostentative Ausgrenzung und in einigen Ländern sogar gerichtlich bestraft. Vor einem halben Jahrhundert habe ich meine Ermittler mit der Frage verwirrt, zu welchem ​​Zeitpunkt die Strafbarkeit auftritt: wenn jemand zu einer Meinung gelangt, oder wenn er seine Meinung äußert?

Der Eckpfeiler des internationalen Einflusses der zionistischen Lobby sind natürlich die USA, inzwischen von einigen Beobachter mit einer israelischen Kolonie verglichen. Doch die protestantische Unterstützung für das jüdische Palästina gab es lange vor dem Zionismus, Israel und der Israellobby. Und es ist in den evangelikalen Kreisen immer noch stärker und radikaler als in der jüdischen Gemeinde selbst, die Israel oft offen kritisch gegenüber steht.

Eine nicht überzeugende Interpretation erklärt es durch die gemeinsamen amerikanisch-israelischen Werte, insbesondere die Bibel und die demokratische Überzeugung. Doch wenn wir bedenken, dass Israel, wie Benjamin Netanjahu sagt, auf der östlichen Hemisphäre keinen besseren Freund hat als die Tschechische Republik, können wir die Bibel als Bindeglied zu dem atheistischsten Land Europas definitiv ausschließen. Und angesichts der Fragwürdigkeit der israelischen Demokratie und der entscheidenden Unterstützung Israels durch das tschechoslowakische kommunistische Regime im Jahr 1948 können wir ebenfalls die demokratischen Überzeugungen ausschließen. Also, was verbindet diese drei ungleichen Länder tatsächlich?

Eines haben sie gemeinsam: die Ausbreitung des Lebensraums durch Völkermord. Amerikanische Protestanten identifizieren sich während des Genozids an den Indianer unter Berufung auf das Alte Testament und die Eroberung des Verheißenen Landes als Neues Israel. Und die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei erfolgt parallel, unter gegenseitigem Verständnis und in Zusammenarbeit mit der Vertreibung der Palästinenser aus Israel.

Eher als eine Kolonialmacht fungiert also Israel als ein Code, als ein Kürzel für einen rücksichtslosen Erwerb von Macht, Besitz und Profit für die Auserwählten auf Kosten anderer, frei von allen ethischen, rechtlichen, konventionellen und emotionalen Zwängen. Freilich spricht es beim Weiten nicht alle Juden und Israelis an, dafür aber viele, die weder das eine noch das andere sind.

Es ist nicht einfach, ihre Netzwerke zu lokalisieren. Die amerikanische zionistische Lobby bietet sich freilich an, doch ihr Einfluß könnte ohne das Zusammenspiel mit einer Reihe anderer Lobbygruppen, die ihre eigenen Ziele verfolgen, nicht so prägend sein - imperiale Politik, Waffen-, Finanz-, Ölindustrie, evangelische Kirchen, Militär, Geheimdienste, Mafia sowie individuelle Macht- und Profitambitionen. Das Bindeglied ist weder Nationalität, Religion, Klasse noch Rasse, sondern gegenseitiges Verständnis auf der Grundlage individueller Persönlichkeitsstruktur. Es ist weder durch nationale noch durch staatliche Grenzen eingeschränkt. Wie Yanis Varoufakis berichtet, beschrieb Larry Summers ihre Kohäsion mit zwei einfachen Regeln: ein Insider unternimmt niemals etwas gegen einen anderen Insider und ein Insider verrät niemals einem Outsider, was ein anderer Insider sagt oder tut.

dass die Juden - genauer gesagt die Zionisten jüdischer und christlicher Provenienz - unter den Insidern statistisch dominieren, läßt noch keine Gleichsetzung zu. Selbst der Zionismus war ursprünglich mit vollkommen anderen Erwartungen verbunden. Die Positionen der zionistischen Lobby sind nicht nur aufgrund ihrer enormen finanziellen Ressourcen, Machtpositionen, Medienkontrolle und ihres erheblichen Wahlpotenzials, sondern auch aufgrund ihres Risikograds spezifisch.

Den Staaten, Wirtschaftsunternehmen, einflußreichen Personen droht im Fall einer Niederlage ein in der Regel kompensierbarer Schaden. Für den gegenwärtigen Staat Israel könnte eine Niederlage fatal sein - zum Beispiel in Form eines Ein-Staat-Palästinas mit palästinensischer Mehrheit. Und wenn nicht für den Staat, dann für viele prominente Staats- und Regierungsrepräsentanten, die von internationaler Strafverfolgung bedroht sind, sowie für die Lobby, die ihren höchsten Trumpf verlieren würde. Doch latent auch für Millionen von Menschen, die für die in ihrem Namen handelnde Insider verantwortlich gemacht würden.

Israel wurde so zur Geisel der zionistischen Lobby, und gemeinsam geraten sie in eine Spirale, in der die Ungerechtigkeiten von gestern durch neue, noch ungerechtere verhüllt werden müssen. Zunehmende kritische Stimmen müssen als Zunahme des Antisemitismus angeprangert werden, dem man nicht durchs Ausweichen, sondern nur durch die Flucht nach vorne Stirn bieten kann. Es fehlen noch Israel und den USA die Erfahrungen mit den totalitären Regimes, so dass der schrittweise Abbau der Demokratie und die Einführung totalitärer Mechanismen unter den Schlagworten der nationalen Sicherheit, der Bekämpfung des internationalen Terrorismus, der Verteidigung der legitimen Interessen Israels oder der Verhütung eines neuen Holocausts ohne nennenswerten Widerstand akzeptiert werden. Al-Jazeeras investigative Dokumentation über den Einfluß der israelischen Lobby in den USA und in Großbritannien vermittelt eine Vorstellung von den Methoden, von Nötigung und politischer Korruption bis hin zur Abstellung unangenehmer Politiker.

Grundvoraussetzung ist jedoch die Paranoia einer Gefahr. Angesichts des palästinensischen Widerstands ist die Bedrohung in Israel mehr oder weniger alltägliche Realität, doch die zionistische Definition der jüdischen Nation erfordert eine andere, metaphysische, mystische und universelle Bedrohung – den vererblichen Antisemitismus der Gojim. Die bereits erwähnte Dokumentation Defamation (Diffamierung) des israelischen Regisseurs Yoav Shamir illustriert ihre Pflege sowie Formen der Indoktrinierung, insbesondere der Jugend.

Es ist jedoch eine Herausforderung, die USA und Westeuropa von einer existentiellen Bedrohung zu überzeugen - nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Blocks wird jeglicher Feind vermißt. Die vorausgesagten Angriffe des 11. September, ergänzt durch die gelegentlichen Terroranschläge in Europa sowie die Schrecken des Islamischen Staates, kamen wie auf den Anruf. Wir Juden und Christen sitzen zusammen im selben Boot, beide bedroht uns der Islam, lautet die neue Botschaft. Die aschkenasischen Zionisten vollziehen damit einen verhängnisvollen historischen Bruch. Es werden nicht mehr die Juden und Muslime gemeinsam vom Christentum bedroht. Nach Jahrtausenden des konfliktsfreien Zusammenlebens wird die kulturell nächstliegende Gemeinschaft, ja manchmal die letzte Zuflucht, zum Feind verkündet, während der Westen, der seit Jahrhunderten für die Kreuzzüge, Pogrome und den Holocaust verantwortlich ist, zum Verbündeten.

Dies sind jedoch nicht die Horizonte des zionistischen Insider-Denkens. Islamisch sind Länder, deren Territorium zu Eretz Jisrael gehört und die Umstände waren noch nie so günstig. Von den 2001 geplanten sieben Zielen, Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und Iran, sieben Völker, die zahlreicher und mächtiger sind als du (Dtn 7,1), bleibt zehn Jahre später nur noch das letzte intakt. Verblendung durch die unmittelbare Vision von Macht, kurzsichtige Ziele unter Mißachtung von Zusammenhängen und Konsequenzen, kaltblütiges Eingehen von Risiken, fehlende moralische und rechtliche Barrieren, Manipulation der Umgebung, Egoismus und völlige Verantwortungslosigkeit sind Kennzeichen einer psychopathischen Persönlichkeitsstörung.

Nicht nur die Palästinenser und die unmittelbaren Nachbarstaaten leiden darunter. Kooperative Beziehungen und internationales Recht können nur funktionieren, wenn die internationale Gemeinschaft über Mittel verfügt, um sie durchzusetzen. Wenn ein Spieler ungestraft gegen sie verstößt, ist nicht zu erwarten, dass sie von anderen verfolgt werden. Der Zerfall des Völkerrechts, die Rückkehr zum Recht der stärkeren und die globale Destabilisierung sind absehbare Folgen. Am Ende warten Revolutionen und Kriege, wie es in der Geschichte die Regel ist. Für die Juden ist die Aussicht doppelt furchterregend. Die zionistischen Insider setzten alles auf eine Karte und brannten alle Brücken nieder. Es gibt kein Ort, wohin man flüchten und sich für Opfer ausgeben könnte.

Zum Schluß würde ich gerne eine optimistische Alternative zeichnen, doch eine solche entzieht sich meiner Qualifikation, meiner Goi-Outsiderposition sowie meiner Vorstellungskraft. Mit Bezug auf die alten Erkenntnisse von Pjotr Kropotkin, wonach die evolutionäre Lebensfähigkeit von Arten von ihrer Fähigkeit abhängt, mit anderen zusammenzuarbeiten, halte ich das zionistische Projekt in seiner gegenwärtigen Form für nicht lebensfähig. Für einen längeren Zeitraum haben Staaten eine auf der Stärke beruhende Dominanz nur behalten, indem diese den Unterworfenen auch irgendwelche Vorteile brachte, so dass die Gesamtbilanz nicht ausschließlich negativ ausfiel. Die Lebensdauer rein ausbeuterischer Projekte wie das von Dschingis Khan oder dem Dritten Reich war kurz. Das zionistische Projekt ist ein rein ausbeuterisches Projekt; es folgt nur den egoistischen Profit für manche auf Kosten anderer, ohne irgendeine Gegenleistung anzubieten. Und bei allem Respekt vor IDF, die derzeitige Destabilisierung regionaler Rivalen, die die Dominanz Israels gewährleisten soll, beruht nicht auf eigener Stärke, sondern auf Intrige, auf der Stärke manipulierter Verbündeter sowie auf der Unentschlossenheit anderer. Nichts davon ist nachhaltig.

Eine optimistische Alternative könnte nur darin bestehen, dass der künftige Wandel, unabhängig von seiner Richtung, möglichst ohne größere Konflikte verläuft, bevor der wachsende Widerstand in einer unkontrollierbaren Explosion endet, und dass Millionen unschuldiger Menschen womöglich nicht für die Taten weniger verantwortlich gemacht werden. Durch die Rückkehr zum Völkerrecht und das entschlossene Beharren auf der Achtung der Menschenrechte könnte dazu die internationale Gemeinschaft einen wesentlichen Beitrag leisten.

 

Übersetzung aus dem tschechische Original: Židé II - identita von 17. Juli 2019
Erster Teil:: Juden II - Identität und Macht