Am 18. Jänner, wenige Tage vor den tschechischen Präsidentschaftswahlen, erhielt ich eine E-Mail aus einer unpolitischen Gruppe von Freunden mit einem Anti-Babiš-Pamphlet. Ich antwortete mit einem Anti-Pavel-Bild, das ich kurz zuvor erhalten hatte. Von einer Gruppe von vierzig Empfängern wurden mir sieben E-Mails als unzustellbar zurückgemeldet, weil This message does not pass authentication checks (SPF and DKIM both 5.7.26 do not pass), diese Nachricht die Authentifizierungsprüfung nicht bestanden hat.

Das ist mir in Jahrzehnten des regen E-Mail-Verkehrs noch nie passiert. Von Zeit zu Zeit sind einige E-Mails unzustellbar, die Adresse existiert nicht mehr, sie ist überfüllt usw., aber bisher hat noch niemand die Zustellung meiner Nachricht blockiert, und gleich in einem solchen Ausmaß. Ich habe alle sieben Fehlermeldungen überprüft, die allesamt von gmail.com-Adressen kamen. Ein paar Minuten später schickte ich eine weitere E-Mail an die Gruppe, in der ich darauf hinwies, dass gmail.com das Bild von Petr Pavel blockiert. Sie wurde allen zugestellt, auch den sieben.

Die malaysischen Semai sind ein seltenes Beispiel einer Kultur der Gewaltlosigkeit. Sie kennen keine Worte wie morden oder töten, sie schlagen ihre Kinder nicht, Konflikte sind selten, sie halten das Töten von Hühnern für eine bedauerliche Notwendigkeit.

In den 1950er Jahren rekrutierte die britische Regierung Semai-Männer für den Kampf gegen den kommunistischen Widerstand. Einer von ihnen erinnert sich: Wir haben getötet, getötet und getötet. Die Malaien machten oft eine Pause vom Töten, wühlten in den Taschen ihrer Feinde und nahmen ihnen Uhren und Geld ab. Wir haben nicht einmal an Uhren oder Geld gedacht. Wir dachten nur ans Töten. Ja, wir waren wirklich in einem Blutrausch.

Europe: Destined for Conflict? (Europe: Für den Konflikt bestimmt?) war der Titel des Referats, das George Friedman, ein amerikanischer Analyst und Gründer der privaten CIA Stratfor, 2015 im Chicago Committee on Foreign Affairs vorstellte. Die Priorität, für die wir ein Jahrhundert Kriege geführt haben – den Ersten, den Zweiten und den Kalten, war die Beziehung zwischen Deutschland und Russland, denn ihre Verbindung würde die einzige Macht darstellen, die uns gefährden könnte. Und dafür zu sorgen, dass dies nicht passiert.

Dass dies nicht passiert, ist der rote Faden, der sich über das neue Jahrhundert zieht. Ohne ihn kann man dieses nicht verstehen.

Schließlich muss es jemanden geben, der dafür sorgt, dass sich die Menschen nicht gegenseitig bestehlen und töten, erläuterte mir die Notwendigkeit Gottes Anwar, libanesische Aramäerin. Und wenn du sicher wärest, dass er gerade nicht zuschaut, würdest do stehlen und töten? Nein, antwortete sie ohne zu zögern. Warum nicht? Sie dachte einen Moment nach. Es ist unter der Menschenwürde, sagte sie. Siehst du, gibt es nicht zuverlässigere Dinge als Gottes Aufsicht? konnte ich nicht ablassen.

Ich ging in einen Laden in Tschechien, um das überschüssige Material zurückzugeben. Dafür müssen Sie sich andere Ware aussuchen, überraschte mich die Dame in der Auskunft; in dem gleichen in Österreicher wird mir geraten, lieber mehr zu nehmen und zurückzugeben, was nicht verbraucht wird. Etwas habe ich mir ausgesucht. Aber der Rest wird Ihnen verfallen, warnte sie mich. Ja, um das haben Sie mir bestohlen, sagte ich. Wieso haben wir Sie bestohlen, ist sie ausgeflippt. Sie verkaufen, wofür ich bereits bezahlt habe. Ihre Kasse stimmt nicht. Sie dachte einen Moment nach, dann schrieb sie mir eine Gutschrift. Ausnahmsweise, konnte sie nicht ablassen. Ausnahmsweise haben sie mich nicht bestohlen.

Ein Richter des Stadtgerichts in Prag verurteilte den Angeklagten, weil er aus dem Geldautomaten mehr abhob, als er auf seinem Konto hatte. Die Argumente, dass der Bank kein Schaden entstanden sei, weil ihr gleichzeitig eine Forderung entstand, ja dass sie sogar den Profit aus dem verrechneten Zins kassieren wird, waren ihm zu abstrakt. Der Angeklagte ging mit Banknoten weg, die ihm nicht gehörten, also bestahl er die Bank. Punkt.

Nach welcher Ethik richtet sich eine Gesellschaft, die den Diebstahl nicht erkennt?

Vom November 2017 bis März 2018 hat die WHO in den 70 Ländern, die Daten zur Verfügung stellen, bis zu 650.000 Todesfälle durch Influenza registriert1. In Deutschland war es die tödlichste Saison seit 30 Jahren, in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Medien berichteten über Trumps Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels, bulgarische EU-Ratspräsidentschaft, türkische Offensive in Syrien sowie über das Wetter. An der Grippepandemie gab es kaum Interesse.

Im ersten Monat, Januar 2020, hat das Time-Magazin das Thema Coronavirus in den Printmedien in 41.358 Artikeln, davon 18.800 Schlagzeilen gezählt. Während der Ebola-Epidemie zwei Jahre zuvor waren es 1.788 Artikel und 682 Schlagzeilen. Seitdem hat das Coronavirus fast alle anderen Themen verdrängt. Die wichtigsten Nachrichten waren jeden Tag die Zahl der Neuinfektionen, die Zahl der Covidtoten und die Lockdowns. Medizinisch würde mich die Epidemie kaum ansprechen. Offensichtliche Manipulationen im globalen Ausmaß schon.

Eines der am meisten gehüteten Tabus des vorherigen Regimes war das Massaker von Katyn. Falls man darüber etwas erfahren hat, dann nur das offizielle Narrativ, dem nach hier die Deutschen 1941 22.000 polnische Offiziere erschossen haben. Ein anderes, dem nach sie von dem der sowjetischen NKWD bereits 1940 erschossen wurden, könnte er höchstens vom ausländischen Rundfunk wahrnehmen. Viel vertrauen schenkte man ihm nicht, es klang allzu absurd. Erst ein halbes Jahrhundert später erfuhr man, dass es wahr war.

Eines der am meisten gehüteten Tabus des gegenwärtigen Regimes sind die Anschläge vom 11. September 2001 (9/11). Falls man etwas darüber erfahren hat, dann nur das offizielle Narrativ, dem nach sie von 19 Terroristen der islamischen Al-Qaida unter der Führung von Osama bin Laden begangen wurden. Ein anderes, dem nach sie von einflußreichen Kreisen in den USA organisiert wurden, konnte er höchstens im Internet finden. Viel vertrauen schenkt man ihm nicht, es klingt allzu absurd. Erst nach fast zwei Jahrzehnten erfahren wir, dass es wahr ist.

Ursprünglicher Text: Populisté a nacionalisté
Zusammenhängende Beiträge: Europäische Werte

Populisten und Nationalisten bedrohen das europäische Projekt, rufen Politiker und Medien auf. Neben den meisten europäischen Ländern ist der Anstieg nationalistischer und konservativer Werte in Australien, Kanada, Israel, Neuseeland, Japan, Lateinamerika, der Türkei und vor allem in den USA zu beobachten. Werden Populisten und Nationalisten weltweit den Zusammenbruch der liberalen Demokratie herbeiführen?

Die verkehrte Kausalität ist zutreffender: Der Zerfall der liberalen Demokratie im Allgemeinen und das Ablassen von dem amerikanischen und dem europäischen Projekt im Besonderen sind die Ursachen für den Aufstieg von Populismus und Nationalismus.

Würde sich dieser Text mit Ungarn oder Buddhisten befassen, würde er niemanden aufregen, doch was hat ein Goi über Juden zu schreiben? Die Juden sind etwas anderes. Vom Gott auserwähltes Volk, sagen viele. Doch es heißt keine Vorteile, versichern sie gleich, es ist eine Last der Verantwortung. Andere verstehen es so, dass ihnen andere dienen sollen. Es ist überraschend, wie viele von denen, die sich als Juden identifizieren, darunter gebildete, rationale, liberale, säkulare Menschen, von eigener Exklusivität überzeugt sind. Noch überraschender ist es, wie viele Gojim, die sich nicht als Juden identifizieren, das auch glauben. Zu den Ungarn oder Buddhisten würde es niemandem einfallen.